Dezember 2019 I 3 Minuten I Stahl- und Metallbau
Salzige Gischt spritzt Jahr um Jahr über den Gitterrost-Laufsteg eines Offshore Windparks. In einer Fabrikhalle läuft ein Mitarbeiter neben einem Förderfließband auf einer rutschfesten Riffelblech-Plattform entlang. Die Glas-Stahlfassade der Kings‘ Cross Station in London vereint Eleganz und Funktionalität für eine lichtdurchflutete Empfangshalle. Im Fußballstadion feuern die Fans ihr Team auch bei Regen an. Denn dank Entwässerungsrinnen bleibt das Spielfeld auch bei schlechtem Wetter bespielbar.
Die Liste an Beispielen für die enorme Anwendungsvielfalt von Stahlelementen lässt sich beliebig fortsetzen. Stahl spielt rund um die Welt als bauliches und architektonisches Element eine herausragende Rolle. Und wo Stahlelemente befestigt werden, sind die Befestigungselemente besonderen Belastungen ausgesetzt: Von den häufig sehr hohen Lasten abgesehen, setzen Korrosion, Vibrationen und Windlasten den Befestigern zu.
Keine Angst vor Korrosion
Stahl ist im Außenbereich korrosionsanfällig. So anfällig, dass gut ein Fünftel der jährlichen Stahlproduktion weltweit nur dafür genutzt wird, durch Korrosion geschädigte Stahlelemente zu ersetzen. Regen, Luftfeuchtigkeit, extreme Temperaturen, aber auch Salz, Kohlenstoffdioxid und sogar UV-Strahlung belasten den Werkstoff. Rost, Lochfraß und Risse im Stahlelement sind die Folge.
Soll ein Stahlelement in korrosiven Umgebungen also lange halten, muss es geschützt werden. Übliche Methoden für Korrosionsschutz sind Verzinkung bzw. Feuerverzinkung oder das Anbringen von – teils zweifachen – Schutzschichten. Eine andere Lösung ist die Verwendung von Edelstahl der Klasse A4, der so gut wie gar nicht korrosionsanfällig ist.
Hilti Befestigungslösungen auf Stahl: Langlebig, ausgiebig getestet
Was für Bauelemente aus Stahl gilt, gilt erst recht für die Befestigungen. Denn diese sind zusätzlich zu Korrosionsgefahren auch Belastungen wie Windlasten und Vibrationen ausgesetzt. Deshalb führen wir für alle unsere Befestigungselemente aus Stahl umfangreiche Labor-und Feldtests durch. Manche dieser Tests laufen seit beinahe 40 Jahren.
Unsere Test-Standorte prüfen Korrosionswerte unter unterschiedlichsten Bedingungen:
Wie wir unsere Stahlbefestiger auf Korrosionsresistenz testen
Hilti führt umfassende Labor- und Feldstudien zum Thema Korrosion durch: Von Salzgischt-Tests über Temperatur- und Luftfeuchtigkeitstests, die einen Jahreszyklus imitieren, bis zu UV-Radiation-Tests im Labor. Ein Langzeittest läuft zum Beispiel seit den 1980er Jahren in unserem Standort in Le Havre in Frankreich: Hier testen wir nicht nur das Korrosionsverhalten unserer Befestigungselemente, sondern auch deren langfristige Funktionsfähigkeit. Die Befestigungselemente, insbesondere Anker, werden in Beton gesetzt. Nach einer gewissen Zeitspanne werden die verbleibenden Belastungswerte in Auszugsversuchen gemessen.